Altersbestimmung von Bäumen

- Dendrochronologie

Dendrochronologie ist eine Wissenschaft, die sich mit der Alterbestimmung von Bäumen beschäftigt. Üblicherweise werden hierfür die Jahresringe von Baumscheiben ausgezählt. Für Totholz eine sichere und nachprüfbare Methode.

Die für den lebenden Baum schonendste Methode für eine Altersbestimmung ist die Anfertigung eines Resistogrammes (Kurve einer Bohrwiderstandsmessung). Die Bohrwiderstandmessung ist minimalinvasiv (die Bohrnadel ist lediglich 1,2 mm stark) und liefert eine für die Auszählung der Jahresringe ausreichenden Differenz der Extrempunkte. Durch eine einstellbare elektronische Sensibilisierung können die Jahresringe auch stark überzeichnet dargestellt werden.

 

Anhand von Dendrochronologieproben (Bohrkerne) kann die Interpretation der Hochpunkte (hoher Bohrwiderstand weist auf hohe Holzfestigkeit hin > Spätholz) und Tiefpunkte (geringer Bohrwiderstand weist auf geringe Holzfestigkeit hin > Früholz) auch mikroskopisch überprüft werden.

Auf dem Foto links sind die Sprossachse und die ersten 5 Jahresringe einer 242 Jahre alten Buche im dunklen Bohrkern zu sehen.

 

Die Ausbildung von Reaktionsholz liefert zwar ein verzerrtes Abbild, die Jahresringe können in der Regel dennoch problemlos ausgelesen werden. Wenn die Holzdichte relevanter Bäume nicht sonderlich abweicht, kann eine standortspezifische Umfang/Alter-Formel zur einfachen Altersbestimmung von benachbarten Bestandsbäumen abgeleitet werden.

Eine Auszählung der Jahresringe von einem Resistogramm ist ein visuelles Verfahren, bei welchem Fehler im Bereich bis 2% z.B. durch mangelnde Auflösung auftreten können. Wissenschaftlich betrachtet handelt es sich deshalb um eine Schätzung.

Um die Schätzung zu optimieren werden deshalb Referenzbeobachtungen anhand von Dendrochronologieproben angestellt, um das Ergebnis im Sinne einer Übereinstimmung überprüfen zu können.

 

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